Migräne

Häufigkeit und Ursache

Es gibt eine Unzahl verschiedener Kopfschmerzarten. Migräne ist eine der häufigsten. Betroffen ist etwa jede fünfte Frau und jeder zwanzigste Mann. Sie tritt besonders im Alter zwischen 25 und 45 Jahren auf. Ihre Ursache ist weiterhin nicht endgültig geklärt.

Typische Migränebeschwerden

Die typischen Migränekopfschmerzen treten anfallartig auf. Der Schmerz ist pulsierend und meist auf einer Kopfseite stärker ausgeprägt. Bei körperlicher Anstrengung nimmt er klassischerweise zu. Er dauert wenige Stunden bis maximal drei Tage. Oft werden die Schmerzen von Übelkeit mit oder ohne Erbrechen, von Lichtscheu und von Lärmempfindlichkeit begleitet. Kurz vor Beginn der Kopfschmerzen tritt bei etwa einem Fünftel der Betroffenen eine so genannte Aura auf. Sie kann sich durch Sehstörungen mit Ausfällen im Gesichtsfeld sowie durch Gefühls- oder Wahrnehmungsstörungen zeigen.

Nachweis einer Migräne

Der Nachweis einer Migräne erfolgt meist anhand der typischen Symptome und der Schilderung der Betroffenen. Bei der Abklärung müssen aber immer auch andere Kopfschmerzformen und sonstige Erkrankungen, die sich durch Kopfschmerzen äussern können, mitberücksichtigt und ausgeschlossen werden.

Behandlungs­möglichkeiten

Es gibt zahlreiche Massnahmen und Behandlungsmöglichkeiten bei Migräne, die je nach Situation und Beschwerdebild Linderung verschaffen können. Dazu kann nach Möglichkeit eine Anpassung des Lebensstils gehören mit beispielsweise besser geregeltem Alltag, genügend Schlaf und häufigem aber nicht übertriebenem Essen und Trinken.

Im akuten Anfall können situationsgerecht Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen, klassische Schmerzmittel oder spezifische Migränemedikamente eingesetzt werden. Auf keinen Fall aber sollen Schmerzmittel und spezifische Migränemedikamente zu häufig eingesetzt werden (maximal 10 Einnahmetage pro Monat), da dies zu chronischen Kopfschmerzen führen kann (so genannter Medikamentenübergebrauchskopfschmerz).

Bei sehr häufigen, sehr starken oder sehr lange andauernden Anfällen, bei starker Beeinträchtigung im Alltag oder auch auf Wunsch der Betroffenen können zudem nicht-medikamentöse und medikamentöse Massnahmen erwogen werden, mit welchen die Häufigkeit der Anfälle reduziert werden kann (Migräneprophylaxe). Auch in anderen Situationen können prophylaktische Massnahmen sinnvoll und erfolgreich sein.