Gutartige Prostatavergrösserung

Häufigkeit und Ursachen

Die fortschreitende Vergrößerung der Prostata ist ein Teil des Alterungsprozesses. Diese Vergrösserung ist Konsequenz des Wachstums von Prostata-Drüsen, ein Prozess der stark durch die männlichen Geschlechtshormone beeinflusst wird. Je nach Wachstum der Drüse, werden einige Männer Symptome entwickeln durch eine Kompression des Teils der Harnröhre, der durch die Prostata verläuft. Dies führt zu einer Erhöhung des Widerstandes gegen den Fluss des Urins durch die Harnröhre. Dieser Widerstand kann eine unvollständige Entleerung der Harnblase und damit zu Restharn in der Blase führen. Diese gutartige Vergrößerung der Prostata tritt in der Regel während des Ende des fünften Jahrzehnts auf. Etwa ein Drittel dieser Männer wird Beschwerden entwickeln und rund 10% der Patienten wird sich schließlich einer Operation unterziehen müssen um von den Beschwerden befreit zu werden.

Beschwerden bei gutartiger Prostatavergrösserung

Eine gutartige Prostatavergrösserung kann Einfluss auf das Urinieren haben, da die vergrösserte Prostata auf den Abgang der Harnröhre aus der Harnblase drückt. Die Symptome können das Urinieren auf unterschiedliche Art und Weise beeinflussen:

Art und Weise, wie der Urin in der Blase gespeichert wird (Harnspeicherung):

  • Bedürfnis, öfter zu urinieren, als üblich
  • Vermehrtes, nächtliches Urinieren
  • Plötzlicher Harndrang und Schwierigkeiten mit dem Urinieren zu warten
  • Unfreiwillige Entleerung der Harnblase

 

Art und Weise des Urinierens (Entleerung):

  • Schwacher Harnstrahl
  • Geteilter oder sprühender Harnstrahl
  • Drücken beim Urinieren ist erforderlich
  • Längere Zeitdauer, bis der Harnfluss beginnt
  • Das Urinieren dauert länger als üblich
  • In seltenen Fällen akuter oder chronischer Harnverhalt

 

Gefühl nach dem Urinieren (Postmiktion)

  • Das Gefühl, dass die Blase während des Urinierens nicht vollständig entleert werden kann
  • Unfreiwilliger Harnverlust oder Harnträufeln kurz nach Verlassen der Toilette

Nachweis einer gutartigen Prostatavergrösserung

Diese erfolgt in der Regel durch den Arzt aufgrund der Anamnese und der Untersuchung der Prostata durch eine digito-rektale Untersuchung. Der Urologe bestätigt die Situation mit einer Harnflussmessung und einer Restharnbestimmung.

Die Symptome und der Leidensdruck werden in der Regel mit dem Internationalen Prostata-Symptomen-Score (IPSS), einem mehrere Fragen umfassender Fragebogen, beurteilt.

Behandlungsmöglichkeiten

In der Frühphase ist eine konservative Behandlung die Regel. Eine alleinige regelmässige Überwachung der Entwicklung der Symptome leitet in Abhängigkeit der Symptome in eine medikamentöse Therapie über. Diese Medikamente führen in der Regel zu einer moderaten Verbesserung der Situation und werden von den Krankenkassen (Schweiz) übernommen.

Bei weiter fortgeschrittenen Stadien sollte eine aggressivere Behandlung durchgeführt werden. Dies bedeutet eine aktive Beteiligung des Urologen, der eine elektrische oder Laser-unterstützte Resektion der Prostata durch die Harnröhre vorschlagen wird oder eine Thermotherapie, die eher für mittlere bis große Drüsen empfohlen wird.